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Altes Blechspielzeug zeigt deutlich, dass die verwendeten Materialien immer denen entsprachen, die man auch für Gebrauchsgegenstände benutzte. Römer, Griechen und Ägypter benutzten Spielzeug aus Ton. Es kam jedoch auch darauf an, welches Material am häufigsten zur Verfügung stand. Als es in Deutschland noch reiche Holzbestände gab, war das Holzspielzeug aktuell. Mit Beginn der Industrialisierung begann dann der Siegeszug des Blechspielzeugs. Weißblech wurde in größeren Mengen, z.B. für Konservenbüchsen, hergestellt und war daher sehr preiswert. Die neu entstandene bürgerliche Mittelklasse war ein wichtiger Abnehmer, und es gab genügend qualifizierte Facharbeiter.

Die ersten Blechspielwaren wurden von kleinen Familienbetrieben in Handarbeit hergestellt. Daraus entwickelten sich im Laufe der Zeit größere Spielzeugfabriken, wie z.B. die Firma Issmayer, die im Jahre 1818 in Nürnberg gegründet wurde.

Feuerwehr; Firma Kellermann, 1935Feuerwehr, Firma Günthermann

Ihr folgten dann bald so bekannte Firmen wie Hess, Märklin, Günthermann, Lehmann und Carette bis hin zu Fleischmann und der französischen Firma Martin.



Links:
Zu den Blechspielzeugen zählt auch der "Tanzbär"
aus dem Jahr 1880 von der französischen Firma Martin.
Er ist heute noch voll funktionsfähig und wird bei Führungen
gelegentlich auch vorgeführt..


Der berühmte "Lehmann"-Bus,
1910-20
Limousine der Firma Carette

Als 1885 Karl Benz das Auto erfand, entwickelte die Firma Bing recht bald das erste Spielzeugauto; Carette und Märklin zogen nach, wobei Märklin sich mehr auf Eisenbahnen spezialisierte. Im 1. und 2. Weltkrieg war dann Militärspielzeug aktuell, welches hauptsächlich von den Firmen Tipp & Co. und Elastolin hergestellt wurde...Letztere ist besonders für ihre naturgetreuen Figuren bekannt.

Technisch hochwertiges Spielzeug entwickelte die Firma Märklin mit ihren Autobaukästen. Bei diesen konnte man auf ein Grundgestell sieben verschiedene Karosserien montieren. 1936 wurde die Firma Schuco gegründet, deren technische Finessen in der Spielzeugwelt bis heute einzigartig sind.

Limousine "Ingenico",
Firma Schuco, ca. 1958
Ebenfalls von Schuco
Das Clownorchester, 1960

Auf ganz anderem Gebiet betätigte sich die Firma Technofix. Sie stellte bunt bedruckte Berg- und Talbahnen her. In den 50er- und 60er- Jahren kam die Firma Köhler mit ihren Tierfiguren und die japanischen Batterieautomaten hinzu. Mit der Entdeckung des Plastiks geriet die Blechspielzeugindustrie stark in Bedrängnis, bis sie dann Ende der 70er-Jahre fast ganz zum Erliegen kam. Erst in den letzten Jahren besinnt man sich wieder auf die Schönheit dieses Materials. Altes Blechspielzeug wird heute wieder zu Höchstpreisen angeboten und gekauft


Links: Ein funktionsfähiger Batteieautomat aus Japan
(Bartender "Charly", 1955).

Funktionsfähge Blech-Musikfiguren"Malender Clown", Firma Günthermann,
um Jahrhundertwende
Blech-Dampfschiff, Firma Märklin,
ca. 1920
Mit Federwerk angetriebene Blechspielzeugtiere



Neben den hier gezeigten Stücken beherbergt
das Spielzeugmuseum Trier noch viele weitere,
alte, mit Feder- oder Uhrwerk betriebene
Blechspielzeuge.
Mit Federwerk angetriebene Tanzfiguren

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